Die Internethandelsplattform CentrisFX, die angeblich ihren Sitz auf Zypern haben soll, bietet im Rahmen ihres Internetauftritts centrisfx.com Anlegern Zugang zu mehr als 130 Handelsinstrumenten in sechs Anlageklassen an.
So sollen Anleger aus 1.000 Kryptowährungen, Währungen, Aktien und Indizes wählen können.
Angeboten wird letztlich der Handel mit Differenzkontrakten – CFD´s, wobei es sich hierbei um ein hochriskantes Anlageinstrument handelt, das mit Totalverlust enden kann.
Ein Anleger nimmt lediglich an der Kursentwicklung eines Basiswertes teil, von dem auch der Kurs von CFD´s abhängig ist und erwirbt keinerlei Rechte an einem Basiswert. CFD´s sind also reine finanzielle Differenzgeschäfte. In der Regel muss bei einem CFD-Handel auch nur eine Margin gestellt werden, die nur einen Bruchteil der jeweiligen Position beträgt. Dadurch entsteht aber eine entsprechende Hebelwirkung und das Risiko unkalkulierbarer Verluste bis hin zu einem Totalverlust.
Seitens der Europäischen Finanzmarktaufsicht (ESMA) wurde bereits 2018 im Rahmen einer Pressemitteilung festgestellt, dass beim CFD-Handel 74 % bis 89 % der Kleinanlegerkonten üblicherweise Anlageverluste verzeichnen.
Im vorliegenden Fall wird dringend vor Anlagen bei der Firma CentrisFX, die einerseits einen Sitz auf Zypern haben soll und andererseits in der Vergangenheit darauf verwies, dass sie unter der Adresse: Bridge Street 64,6, London, HR5 3DJ, United Kingdom, ansässig sei, abgeraten.
Gegen eine Kapitalanlage über die Firma CentrisFX sprechen mehrere Punkte:
Warnung der FMA
Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) warnte am 08.12.2023 vor dem Abschluss von Geschäften mit CentrisFX.
Im Rahmen ihrer Investorenwarnung stellte die FMA fest, dass der Anbieter keine Berechtigung hat, konzessionspflichtige Bankgeschäfte in Österreich zu erbringen. Es sei dem Anbieter daher der gewerbliche Handel auf eigene oder fremde Rechnung nach § 1 I Ziffer 7 Bankwesengesetz nicht gestattet.
Warnung der spanischen Finanzmarktaufischt
Auch die spanische Finanzmarktaufsicht (CNMV) warnte am 11.09.2023 vor der Firma CentrisFX und stellte ebenfalls fest, dass die entsprechende Firma nicht autorisiert wäre, Anlagedienstleistungen in Spanien zu erbringen.
Warnung der englischen Finanzmarktaufsicht
Schließlich warnte auch die englische Finanzmarktaufsicht (FCA) am 23.06.2023 vor der Firma CentrisFX und stellte fest, dass die entsprechende Firma über keine Erlaubnis verfügen würde, Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen in Großbritannien anzubieten oder zu verkaufen.
Warnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Laut einer Pressemitteilung vom 26.10.2023 ermittelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) gegen CentrisFX und warnt vor Angeboten von CentrisFX. Nach ihren Erkenntnissen bieten die unbekannten Betreiber über die Webseite centrisfx.com ohne Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen an. Dabei werben die Betreiber mit einer angeblichen BaFin-Regulierung. Diese gibt es nicht, die BaFin beaufsichtigt das Unternehmen nicht.
Wer Bankgeschäfte, Finanz- und Wertpapierdienstleistungen in Deutschland anbietet, benötigt dazu die Erlaubnis der BaFin.
Eine solche liegt nicht vor.
Die Konsequenz ist, dass Anleger, die Handelsgeschäfte mit der Firma CentrisFX getätigt haben, Schadensersatzansprüche gemäß § 823 II BGB i. V. m. § 32 KWG (Kreditwesengesetz) geltend machen können.
Weitere Vorgehensweise
Anleger, die bei der Plattform CentrisFX investiert haben bzw. ihr Guthaben nicht ausbezahlt erhalten, und ihre rechtlichen Möglichkeiten kennen wollen, können sich gerne an die Kanzlei Engelhard, Busch & Partner wenden, die Anleger berät und unterstützt.
Alexander Engelhard ist seit 1991 zugelassener Anwalt.
Seine Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Kapitalanlagerecht, Wertpapierrecht, Bank- und Börsenrecht, dem Recht der Warentermingeschäfte, im Erbrecht sowie dem internationalen Privatrecht.
Rechtsanwalt Engelhard ist darüber hinaus für verschiedenste Veröffentlichungen im Bereich des Kapitalanlagerechts verantwortlich.