Das Unternehmen Sharewood Switzerland AG aus Zürich wirbt mit Holzinvestments.

Mit Investitionen in brasilianische Edelholz-Plantagen sollen hohe und stabile Renditen erwirtschaftet werden. Im Übrigen wäre eine Anlage in den nachwachsenden Rohstoff Holz nicht nur finanziell interessant, sondern auch ökologisch sinnvoll.

Nun gibt es in der Schweiz Kritik an dem Unternehmen.

Der Schweizer Radio- und Fernsehsender srf-online dessen Hörbeitrag unter https://www.srf.ch/play/radio/_/audio/_?id=cfbf8e44-f7b8-40be-8882-54ba0c4c2990 zu finden ist, berichtet darüber, dass beispielsweise eine 66-jährige Hörerin des srf Konsumentenmagazins darüber berichtet hätte, dass zwar erste kleinere Holzerlöse von ein paar hundert Franken ausgezahlt worden wäre, dass jedoch die laut einer Tabelle der Firma Sharewood fälligen Erträge im vierstelligen Bereich nicht bezahlt worden wären. Stattdessen würde die Firma Sharewood Switzerland AG mit Ausflüchten reagieren, wonach die Bäume noch nicht gewachsen wären, die Ernte sich wegen der Regenzeit verzögert hätte oder im System ein falsches Erntedatum vermerkt gewesen sei.

Auch ein anderer zweiter betroffener Anleger kam zu Wort, der ebenfalls sein Kapital nachhaltig in Bäumen anlegen wollte und einen namenhaften Betrag bei der Firma Sharewood Switzerland AG investiert hätte.

Im Internet finden sich mittlerweile einige Stimmen von Anlegern, die über negative Erfahrungen berichten bzw. vor der Firma Sharewood Switzerland AG warnen.

Anleger sollten wissen, dass Holzinvestments keine sicheren Anlagen darstellen. Es besteht auch hier die Grundregel wie bei jeder Anlage. Eine hohe Rendite bedeutet immer auch ein hohes Risiko.

Grundsätzlich ist auch ein Totalverlust des gesamten Kapitals bei Holzinvestments möglich. So können Holzplantagen beispielsweise von einem Sturm, einem Erdbeben, einem Waldbrand oder durch Überschwemmung zerstört werden oder auch von Schädlingen befallen werden. Darüber hinaus besteht bei Holzinvestments meist das Problem – so auch aktuell bei der Firma Sharewood Switzerland AG – dass es keinen Markt für den Verkauf der Bäume gibt. Anleger sind selbst nicht in der Lage entsprechende Bäume zu veräußern.

Auch Holzinvestments bergen eine Reihe von Marktrisiken und sind zudem mitunter der Willkür staatlichen Verwaltung der Länder ausgesetzt, in denen die Holzplantagen liegen. Im Übrigen gilt natürlich auch hier der Grundsatz, dass kein Investment vor Missmanagement sicher ist. Schließlich ist die politische Situation in den Mittel- und Südamerikanischen Ländern oft unsicher und auch der nicht einzuschätzende Wechselkurs der Währungen, kann ebenfalls einen Unsicherheitsfaktor darstellen. Darüber hinaus bestehen auch Risiken dahingehend, dass der Holzpreis schwankt und deshalb mittel- und langfristig nur schwer in seiner Entwicklung realistisch einzuschätzen ist.

Auch die Stiftung Warentest in Deutschland warnte in der Vergangenheit vor Slogans wie „Sichere Anlage mit großem Potential“ oder „Krisensicher, ökologisch und garantiert börsenunabhängig“ und legt im Rahmen einer Internetveröffentlichung dar, dass eine Investition in Holz alles andere als sicher sei und am Ende das Kapital komplett weg sein könne. In der Vergangenheit hätten viele Anleger schlechte Erfahrungen mit Waldinvestments gehabt – so die Stiftung Warentest – , man denke an die Pleiten der Frankfurter Green Planet AG vor vier Jahren oder der Lignum Sachwert Edelholz AG vor einem Jahr.

Anleger, die auf fällige Renditen bzw. Auszahlungen warten, sollten sich nicht vertrösten lassen, sondern ggf. prüfen lassen, ob für sie Ansprüche geltend gemacht und durchgesetzt werden können.

01.03.2018